Erich Fehlmann 1934 - 1971, Kunstmaler / Grafiker u. Offsetdrucker (Oel-u. Dispersionbilder, Lithographien teilw. Steindruck, Holz- u. Betonreliefs und Zeichnungen)
Sammlung Besitz: Thomas Fehlmann (Sohn), Tecknau BL, Schweiz
Diese Webseite wurde vom Sohn des Künstlers erstellt.
Sinn und Zweck:
Die Kunstwerke, Bilder, Lithographien, Zeichnungen wurden neu zusammengestellt und digital erfasst.
Das Schaffen des Künstlers neu in einer Gesamtheit aufzuzeigen, was im Nachlass noch vorhanden ist
und noch nie in dieser Form zu sehen war.
Kunstwerke und Tätigkeit des Künstlers am Leben zu erhalten.
Einer neuen Öffentlichkeit ein Werk aufzuzeigen, welches nicht in Vergessenheit geraten sollte.
Viel Spass bei der Betrachtung!
Die Werke Bilder, Lithographien, Zeichnungen und Vieles mehr sind im Menu in Kategorien aufgeteilt.
Erich Fehlmann
Geboren 1934 in Trimbach. Schulen in Aarburg.
1951-1955 Lehre als Stein- und Offsetdrucker.
Zeichen- und Malunterricht bei Albert Häubi, Olten.
1961 1. Preis "Les peintres du dimanche" Sierre.
1962 erste Einzelausstellung in Basel, seinem neuen Wohnort.
Seit 1963 regelmäßige Beteiligung an den Weihnachtsausstellungen in der Kunsthalle Basel, an den Basellandschaftlichen Kunstausstellungen und an den Wettbewerben des staatlichen Kunstkredites von Baselland und Basel-Stadt
1964 und 1965 Gruppenausstellungen in Allschwil.
1968 und 1969 Atelier- Ausstellungen in Gelterkinden. Litho-Aufträge für den Verein für Originalgrafik, Zürich,
1967-1971 Ankäufe des staatlichen. Kunstkredits Basalland,
1968 Lehrauftrag an der Allg. Gewerbeschule Basel,
1971 Einzelausstellung in der Galerie im Zielemp Olten.
Sechs Tage vor deren Eröffnung, am 6. Juni, erliegt Erich Fehlmann, erst 37jährig, einem schweren Krebsleiden.
Alles Laute, Grelle, Schreiende lag Erich Fehlmann nicht. Er war ein stiller, bescheidener, ernsthaft arbeitender Künstler. Von Beruf Offsetdrucker, verbrachte er seine Freizeit als Künstler. Er malte, schuf Holz- Betonreliefs, allen aber lag seine Stärke in der Lithographie, Beruf und künstlerische Tätigkeit ergänzten sich so bei ihm in idealer Weise und gingen ohne Bruch ineinander auf. Mit den Problemen der bildnerischen Gestaltung setzte sich ernsthaft und eingehend auseinander. In seinem Werk ist ein gradliniger künstlerischer Reifungsprozess erkennbar. Dieses Werk täuscht nichts vor. Es ist überprüfbar. Ich glaube nicht, dass es in der Kunst Spontaneität gibt, jedenfalls ist sie die Ausnahme. Ein Kunstwerk will erarbeitet sein. Das lässt sich bei Erich Fehlmann genau verfolgen.
Er begann gegenständlich, malte Bäume, Landschaften, Vegetationen. Allmählich wird die äussere Form des Gegenstandes aufgelöst, zurück bleibt die künstlerische Substanz. Im Vordergrund stehen nun Form und Farbe - die Komposition. Kunst also nicht als Reproduktion, sondern recht eigentlich als Produktion - Produktion eigener Erfahrungen, eigener Eindrücke, eigener Sehweisen. 1965 entstand eine Folge schwarzer und mehrfarbiger Lithographien über das Thema "Vegetation", das Keimen und Wachstum der Pflanzen bis zur Bildung der "Landschaft". Diese beiden Themen wurden bis zuletzt immer wieder aufgegriffen. 1966 wurden geometrische Elemente mit einbezogen, wo eines oder mehrere dieser Bildelemente sich verschieben, verändern oder verwandeln. Die Gedankengänge zu diesen als «Transformation» bezeichneten Bildern wurden in den folgenden zwei Jahren weiterentwickelt. Es entstanden in dieser Zeitspanne eine Reihe von Lithographien und Gemälden in Oel und Dispersion, aus der auch Aufträge erwuchsen.
Ab 1968 wurde der weibliche "Torso" als Bildelement miteinbezogen. Organische Landschaften entstanden, in denen sich gewissermassen eine Zerlegung des menschlichen Organismus vollzieht. Mensch, Natureindruck und geometrisches Element verschmelzen zu einer "Landschaft"
Das Bedürfnis, bestimmte charakteristische Bildelemente plastisch umzusetzen, manifestierte sich in Betonreliefs und bemalten Holz-reliefs.
Die Stärke Erich Fehlmanns lag in der Lithographie. Er verstand es, den technischen Vorgang sinnvoll und überzeugend in das künstlerische Schaffen einzubeziehen. Es ging ihm nicht darum, eine möglichst große Zahl von Abzügen herzustellen, sondern die Technik so sinnvoll einzusetzen, dass sie als Bestandteil des Blattes darin aufging, sei es als Element des Konstruktiven, bei es im Spiel der Formen, in Kontrasten, in neu entstandenen farblichen Reizen, oder was bei seinen Blättern immer wieder zu beobachten ist als Vertiefung des Bildgedankens, als Erreichung von Transparenz. Einer Transparenz, in der nun die zurückgebliebene äußere Form des Gegenstandes künstlerisch weiterlebt.
Aurel Schmidt
(Bis Mai 2002 Redaktor Basler Zeitung Kulturteil)
Erich Fehlmann * 28.6.1934 Trimbach
† 6.6.1971 Gelterkinden
(Foto ca. 1969 im Atelier, Gelterkinden)
Ausstellungen:
1962 24.11.–16.12. Aeschenplatz 12, Basel
1964 03.10.–13.10. John Avis, Erich Fehlmann, Paul Grolimund, Aula der Realschule Allschwil
1965 02.10.–12.10. Erich Fehlmann, Paul Grolimund, Aula der Realschule Allschwil
1968 23.11.–08.12. Atelierausstellung Langmattweg 13 Gelterkinden
1969 22.11.–07.12. Atelierausstellung Langmattweg 13 Gelterkinden
1971 12.06.–07.07. Galerie Zielemp Olten
1974 29.09.–13.10. Erich Fehlmann zum Gedenken, Pfarrsaal Nord Aarburg
Erich Fehlmann wurde auf Anfrage nicht im SIK-ISEA (Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft) aufgenommen!
Begründung / Zitat SIK-ISEA:
Die öffentliche Rezeption der Werkes von Erich Fehlmann ist – trotz der erwähnten Ankäufe – zu bescheiden, als dass wir den Künstler online setzen könnten. Es zählen in erster Linie Ausstellungen und Publikationen (siehe Aufnahmekriterien).
Edith Krebs (Kunsthistorikerin, SIK-ISEA, Zürich)